Aktuelles und Neuigkeiten

Teil I. Neues auf unserer Website

In der „Chronik“

In der 5. Phase ist das Datum 15.11.1969 mit einem Dokument neu eingefügt. Es ging um den Versuch von Teilen des Bundes SDS den Verband deutscher Studentenschaft (VDS) zu liquidieren, gegen den sich der Hamburger ASTA des „Linkskartell“ wehrte.

Im Ordner Beiträge

  • Vom SLZ zum KB (Rudi Christian, Erik Merks)
  • Arie Goral-Sternheim und die Studentenbewegung in Hamburg (Angelika Ebbinghaus/Karl Heinz Roth
  • Erinnerungen an Arie Goral-Sternheim (Helga Bauer)
  • Hamburger APO-SDS-Frauen im Unruheherd 1968 (Helga Milz)
  • Wie der MSB Spartakus an der Universität Hamburg entstand (Beate Landefeld)

Im Ordner Biografien

  • Angelika Ebbinghaus
  • Edda Groth – „Von der Kirche zum Kommunismus“. Die Pastorin die durch 68 zur Kommunistin wurde.
  • Harald Vieth – 68er und Umweltschützer ein Leben lang

Im Ordner Medien

Unterordner Literatur

  • Wolfgang Wiedemann: Evangelische Studentengemeinde – Kirche an der Hochschule? (ESG in der 68er Bewegung)
  • Ulf Schönert: Vom „auditorium“ zum „Zentralblatt für den Ausbildlungssektor“ (ZAS) – Die Öffentlichkeitsarbeit des AStA der Universität Hamburg 1966 – 1970
  • Die biografische Geschichte des Reinhold Oberlercher – Auszüge aus „Mahler, Maschke & Co.“ – Rechtes Denken in der 68er Bewegung? von Manuel Seitenbecher, Ferdinand Schönigh – Verlag (2013)
  • Robert Lorenz, Franz Walter (Hg.): 1964 – Das Jahr mit dem „68“ begann.
  • Michael Brenner: Das Politische bei Leonard Cohen – Musik, Kultur & APO (2021)

Unterordner Film&Ton

  • „Von der Revolte zur Revolution – Warum die Revolution erst morgen stattfindet“ von Kurt Rosenthal (Springerblockaden in Hamburg Ostern 1968)
  • „Rote Fahnen sieht man besser“ von Theo Gallehr und Rolf Schübel (Betriebsstillegung Prix-Werke 1970)

(beide Filme sind bei YouTube nicht öffentlich, sondern nur über unsere Website aufzurufen)

 

Außerdem…..

Teil II. Die Folgen von 68 in den 1970er und 1980er Jahren

Wir wollen in den nächsten 1 – 2 Jahren die Geschichte der Folgen von 68 in den 1970er und 1980er Jahren recherchieren und die Ergebnisse auf dieser website veröffentlichen. Begründung und vorläufige Übersicht über diese Arbeit:

„Einer historisch-kritischen Analyse der 68er-Bewegung obliegt es, mit Nachdruck weiterhin mit Max Weber die »Zurechnungsfrage« zu stellen, mithin zu fragen, was der Bewegung überhaupt zugerechnet werden kann. Denn soziale Bewegungen, die einen grundlegenden Wandel gesellschaftlicher Strukturen herbeiführen wollen, sind ein fluides soziales Phänomen. Sie können nicht dauerhaft in Bewegung bleiben. Nach einer Phase der Mobilisierung zerfallen sie in Parteien, Subkulturen, neue soziale Bewegungen oder werden von bestehenden Parteien aufgesogen. Deshalb erlangen sie ihre Ziele in der Regel nicht aus sich selbst her­aus, sondern über Vermittler, die ausgewählte Impulse der Bewegung auf- und übernehmen und zugleich abwandeln und verändern. “[1]

  1. Auf dieser Basis recherchieren wir für Hamburg, wie die Protestbewegung von 1966 –1971 sich in den 70er und 80er Jahren schubartig fortsetzte. Hier differenzierte sich ein kritisches Grundmuster der Suche nach Alternativen aus. Es fand mit ebenso chaotischen wie kreativen Sprüngen Einfluss auf Politik, Gesellschaft und Kultur, um „alles grundsätzlich zu hinterfragen“. Was war der Motor? Überall galten die Stichworte: alternativ, anders, autonom, selbstorganisiert, basisorientiert. Was war spezifisch in Hamburg?

Der Marsch in die Institutionen krempelte viel um: Schulen und Jugendzentren, Universitäten und Fachhochschulen, Frauenhäuser und Selbsthilfenetze. Autonome alternative Milieus nisteten sich ein (Hausbesetzer, Spontis, neue soziale Bewegungen, Wohnprojekte, LandWirtschaften, MultiKulti-Quartiere, Minikinos, Straßentheater). Es gab nach 1968 eine Vielfalt selbstorganisierter Projekte, die Neues versuchten, scheiterten, aus Fehlern lernten, „schöner scheiterten“ und erfolgreich wurden!

  1. Es ist Zeit, diese Aktivitäten und ihr Potential aus dem Schatten zu holen, den Mainstream -Medien mit der notorisch gehypten RAF erzeugen. In den 1970er/1980er war mehr los in Hamburg! Es gibt dazu allerlei Analysen, – leider sehr verstreute: Skizzen, Selbstbeschreibungen, kritische Analysen, Dokumente sowie Archive im Internet. Einige Zeitzeugen sind noch aktiv und interessiert am Austausch!

Nach erfolgten Recherchen erstellen wir für einen EXTRA-Ordner 1970/1980 kurze Überblicke zu den Initiativen, neuen Bewegungen und Gruppierungen, die sich z.T. verliefen, z.T. institutionalisierten, wie die GAL/Die Grünen. Das wird unterlegt mit Analysen, aussagekräftigen Dokumenten, Fotos, Dokumentarfilmausschnitten und Links zu Websites und Archiven, in denen sich stöbern lässt. So entsteht eine konzentrierte Übersicht zu den 1970/80er Jahren in Hamburg mit alternativen Bewegungen und „Märschen in/durch Institutionen“.

  1. Für die Aufarbeitung von 1966 –1971 gingen wir in Archive und ergänzten unsere Informationen aus Datenbanken im Internet. Für die 1970er und 1980er Jahre gibt es reichlich Dokumente, Analysen auf Websites ebenso wie Archive aktueller Initiativen. Wenn für den „Marsch durch die Institutionen“ nichts vorliegt, stoßen wir dazu Beiträge an, wie beim Kooperationsprojekt zur „Rolle der LehrerInnen in/nach 68“ mit der Fakultät Erziehungswissenschaft an der Uni-Hamburg.

Wir haben eine vorläufige Liste von damaligen Initiativen erstellt (Anhang 1), die einer ersten Orientierung dient. Ein Beispiel hierfür ist die Recherche für den Bereich Medien: Initiative kritischer Filmemacher und Videobewegung. Nach diesen Recherchen lässt sich der Arbeitsaufwand ungefähr abschätzen: Für jede einzelne Initiative benötigt man ca. 4 Wochen. Wenn wir es langsamer angehen, wären es 1 bis 2 Jahre spannende Aufarbeitung von zu Hause. Treffen mit Zeitzeugen sind Mitte/Ende 2021 wieder möglich; Telefonate sind sehr ergiebig! Alle haben viel Zeit …

[1] I. Gilcher-Holtey im Interview am 5.2.2018 im Westfalen Blatt „1968 gegen die 68er verteidigen“ (Anhang 1)

Anhang

Vorläufige Liste (Raster) nach gesellschaftlichen Bereichen, bzw. sozialen Bewegungen, die es in Hamburg gab.

  • Medien: Gegenöffentlichkeit – (FilmemacherInnen, Videobewegung, alternative Zeitungen, Verlage)
  • Sozialarbeitsbewegung, Heimkampagnen, Gemeinwesen-/Stadtteilarbeit, Jugendzentren Bewegung, Sozialpsychiatrie Bewegung
  • Bildung, Erziehung, Jugendarbeit (LehrerInnen/Schule, Kita)

(die vorstehenden sind schon  in Arbeit)

  • Hochschulen (Uni, Fachhochschulen, Forschungsinstitute…)
  • Frauenbewegung
  • ArbeiterInnen Bewegung (K-Gruppen, PF, DKP, SDAJ, Gruppe Arbeiterpolitik, soz. Front der Arbeit/SFDA (Fritz Brandt), Jobber und Arbeitsloseninitiative (Schwarze Katze), Linke GewerkschafterInnen, alternative-oppositionelle Betriebsgruppen u.a.)*
  • Antiatomkraftbewegung (Brokdorf), Umweltbewegung
  • AL/GAL/Grüne
  • Friedensbewegung (Ostermarsch Fortsetzung; NATO-Doppelbeschluss Nachrüstung/Abrüstung, Rüstungsexporte)
  • Dritte-Welt Bewegung (Chile, Nicaragua…; Hilfs- „Entwicklungsprojekte“, Dritte-Welt Werkstätten)
  • Antifaschismus/Kampf gegen Rechts/Antirassismus
  • RAF, 2. Juni

 

Die Träger dieser Initiativen und Bewegungen kamen sowohl direkt aus der 68er Bewegung, aus dem Umfeld der Mobilisierten und später ganz neue dazu (auch aus anderen Zusammenhängen). Sie versuchten Ideen und Praktiken der 68er Bewegung weiterzuverfolgen oder veränderten sie. Neue Ideen/Themen kamen im Laufe der Entwicklung hi

Die 68er Forscherin Gilcher-Holtey scherzt: »Die 68er sind im Lauf der Zeit immer mehr geworden«. (Im Interview des Westfalen-Blatts 8.5.2018)

 

Wer uns in dieser Arbeit unterstützen kann und will melde sich unter info@sds-apo68hh.de